Mit den sprachlichen Fertigkeiten ist gemeint, dass es beim Reden auch darauf ankommt, wie wir sprechen ("c'est le ton qui fait la musique").
Stimme
Ihre Stimme sollte, genau wie die Körpersprache, in erster Linie natürlich wirken. Auch ist es wichtig, dass Inhalt und Tonfall übereinstimmen, damit keine Missverständnisse entstehen.
Versuchen Sie deshalb nicht, eine bestimmte Wirkung zu erzielen, sondern bemühen Sie sich, entsprechend zu fühlen. Fühlen Sie mit Ihren Worten! Üben Sie immer wieder mit Ihrer Stimme! Sprechen Sie evtl. auf Tonband und versuchen Sie verschiedene Gefühle und Stimmungen auszudrücken. Wenn Sie Übungen machen, übertreiben Sie zu Beginn ganz bewusst, so dass Sie mit der Zeit einzelne Nuancen in Ihrer Stimme entdecken können (Tonhöhe, Lautstärke, Tempo, usw.).
Zielen Sie darauf ab, überflüssige Elemente in Ihrem Sprachgebrauch zu erkennen und zu eliminieren (z.B. "..äh..", "..öh.."). Machen Sie an deren Stelle ganz einfach eine Pause. Sie erzielen die grösste Wirkung nämlich damit, dass Sie im entscheidenden Moment nichts sagen.
Pausen, Sprechtempo und Sprechmenge
Viele Rednerinnen und Redner sprechen zu schnell und werden sogar schneller, je weiter sie mit dem Vortrag gekommen sind. diese Temposteigerung führt dazu, dass Sie schlecht artikulieren, Worte undeutlich aussprechen oder verschlucken und den Kontakt mit dem Publikum verlieren.
Auch wenn die Zeit drängt: Lassen Sie sich nicht antreiben. Wenn Ihnen die Zeit davonrennt, streichen Sie lieber weniger wichtige Vortragspunkte, statt die Redegeschwindigkeit zu erhöhen; regelmässig Pausen einzulegen, ist das beste Mittel gegen zu schnelles Sprechen.
Pausen sind ein natürlicher Bestandteil der Sprache. Füllen Sie nicht aus Angst oder Unsicherheit die Pausen mit störenden oder überflüssigen Redefloskeln. Ein wirkungsvoller, ausdrucksstarker Sprachrhythmus ist gekennzeichnet durch häufige und wirkungsvolle Pausen. Markieren Sie in Ihrem Manuskript alle Pausen deutlich. Also - machen Sie gezielt Pausen, denn:
Pausen geben Ihnen die Möglichkeit, darüber nachzudenken, was Sie als nächstes sagen möchten und wie Sie es an das gerade Gesprochene anschliessen können
Sie können dadurch von Zeit zu Zeit tief durchatmen und sich wieder sammeln
Ihr Publikum hat die Möglichkeit, den Sinn Ihrer Worte richtig aufzunehmen und entspannt zu bleiben
eine angemessene Pause weckt Aufmerksamkeit und Interesse beim Publikum, hebt also eine wichtige Aussage besser hervor als weitere Worte
mit gezielten Pausen strahlen Sie Ruhe und Selbstsicherheit aus
Klangfarbe und Tonfall
Ihre Stimme ist ein Instrument von natürlicher Ausdruckskraft. Diese Ausdruckskraft lebt von der Veränderung von Klangfarbe und Tonfall.
Die Art und Weise, wie eine Stimme klingt, ist aber eine schwierig zu verändernde persönliche Komponente. Einen erheblichen Einfluss hat allerdings Ihr Innenleben: Grosse Nervosität führt bei vielen Rednerinnen und Rednern oft dazu, überzogen und künstlich zu sprechen und man ist versucht, krampfhaft einen bestimmten Eindruck zu hinterlassen. Ironischerweise passiert genau das Gegenteil: Je mehr man z.B. versucht, autoritär zu klingen, desto mehr wird dem Publikum der Mangel an Vertrauen in die eigene Autorität vermittelt.
Eine gute Einstimmung auf einen Vortrag hilft Ihnen, den natürlichen Klang der Stimme zu Beginn der Rede zu finden. Zudem können Sie mit Sprechübungen ein natürliches Gefühl für Klangfarbe und Tonfall entwickeln.
Lautstärke
Ein wichtiges Mittel für einen wirkungsvollen Auftritt und um die Aufmerksamkeit des Publikums zu erhalten, ist die Veränderung der Lautstärke an den textlich passenden Stellen.
Sie können beinahe jedem "Schläfer" und jeder "Schläferin" neues Leben einhauchen, wenn Sie plötzlich die Lautstärke Ihrer Stimme verändern. Es erlaubt Ihnen zudem einen grösseren Spielraum, das, worauf es Ihnen ankommt, besonders zu betonen und Ihre Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern.
Eher laute Rednerinnen und Redner sollten ab und zu einmal "flüstern", eher leise Rednerinnen und Redner dagegen ihre Stimme von Zeit zu Zeit anheben, was aber erfahrungsgemäss wesentlich schwieriger ist.
Grundsätzlich gilt: Sprechen Sie eher laut, damit Sie Ihr Publikum nicht durch angestrengtes Zuhören überstrapazieren. Es kann Sie ausserdem empfindlich stören, wenn Sie in Ihrer Einleitung durch den Zuruf "lauter bitte" gestört werden. Genau gleich wie die Pausen sollten Sie auch Veränderungen der Lautstärke in Ihrem Manuskript markieren.
Wiederholungen
Wiederholungen von Hauptpunkten einer Rede können den Eindruck Ihrer Präsentation verstärken. Die Gedächtnisleistung wird durch Wiederholungen nämlich erhöht. Dabei geht es nicht um die Wiederholung von Fakten mit den gleichen Worten, sondern z.B. um einen wichtigen Grundsatz noch einmal mit anderen Worten zu betonen bzw. zu erläutern. Zudem sind Wiederholungen dann angebracht, wenn Sie mal steckengeblieben sind.