Unterrichtsbeteiligung

Mündliche Beteiligung im Unterricht

Viel Lernzeit kann drastisch reduziert werden, wenn es gelingt, im Unterricht geistig und mündlich dabei zu sein. Vielfach gleiten wir während eines Referates in innere Gedanken (Tagträume) ab. Mit einer kleinen Selbstsuggestion kann man sich oftmals zurückrufen ("Stopp! Ich bin innerlich 'weg'; jetzt will ich wieder Anschluss kriegen!"). Gelingt es einem, sich mündlich zu beteiligen, fällt es oft leichter, dem Unterricht zu folgen. Nehmen Sie Notizen, scribblen Sie (bitte nur zum jeweiligen Thema), und bearbeiten Sie das Gelernte nach, indem Sie die Arbeit zu Hause ernst nehmen.

Seien Sie aktiv!

Hören Sie wirklich zu, auch wenn dies Konzentration, Energie und innere Bereitschaft kostet.

Fragen Sie!

Eine neugierige Fragehaltung macht jede Stunde interessanter.

Lehrkraft anschauen

Ihr Ausdruck und Gebaren lassen erkennen, was ihr wichtig ist.

Richtig hinhören

Versuchen Sie herauszuhören, was die Lehrperson für wichtig und was für weniger wichtig hält. Achten Sie auf Hinweiswörter wie "Von besonderer Bedeutung ist...", "Erstens, Zweitens, Drittens...". Notieren Sie unbekannte Wörter (was allerdings nur sinnvoll ist, wenn Sie später deren Bedeutung z. B. in einem Lexikon nachschlagen).

Roten Faden behalten

Lehnen Sie sich von Zeit zu Zeit zurück und lassen Sie sich durch Ihre Notizen bestätigen, dass Ihnen der rote Faden der Ausführungen sonnenklar ist.

Was tun bei Überforderung?

  • Um Worterklärungen bitten

  • Um zusätzliche Ausführungen bitten

  • Um konkrete Beispiele bitten

  • Um ein langsameres Sprechtempo bitten

  • In den Notizen Unverstandenes anstreichen

  • Offene Fragen nach der Stunde mit Mitschülern diskutieren und abklären

  • Begriffe in der Literatur und in Lexika nachschlagen

  • In der nächsten Stunde präzise Fragen stellen

  • Die Stunden besser vorbereiten

Was tun bei Unterforderung?

  • Vorauszudenken versuchen

  • Gegenargumente sammeln

  • Fragen vorbereiten

  • Den Stoff in bekannte Zusammenhänge zu integrieren versuchen

  • Mitschreiben üben und an einer möglichst präzisen und sinnvollen Notiztechnik arbeiten

Lampenfieber

Vielen Menschen fällt es schwer, sich in grösseren Gruppen zu äussern. Es können sich dann viele Zeichen der Nervosität bemerkbar machen (Rotwerden, Schweissausbrüche, Herzschlagen, weiche Knie und Zittern, stille Gedanken der eigenen Abwertung...). Ein bisschen Lampenfieber ist zunächst völlig normal und hilft sogar, sich stärker zu konzentrieren. Geht es Ihnen allerdings oft so, dass Sie kaum vor der Klasse eigene Überlegungen formulieren können, ist es wichtig, die Ursachen zu erforschen:

  • Weiss ich schlicht und einfach nichts, weil ich nicht vorbereitet bin?

  • Fühle ich mich unsicher, anderen unterlegen?

  • Traue ich mir nicht zu, auch einen nützlichen Gedanken beizutragen?

Oft befürchten wir, uns in der Klasse oder in der Öffentlichkeit zu blamieren, wenn wir uns äussern. Eine gute Strategie gegen Unsicherheiten, sich mündlich zu beteiligen, ist viel Redetraining und gute Lernvorbereitung. Suchen Sie in Zukunft mehr Gelegenheiten zum Reden. Sie gewinnen dadurch an Sicherheit. Oft ist es hilfreich, schon anfangs der Unterrichtsstunde eine erste Wortmeldung zu wagen. Das löst die innere Anspannung und erleichtert die weitere aktive Teilnahme am Unterricht. Zudem:

Aktive Präsenz im Unterricht erleichtert das Lernen zuhause und hilft bei der Unterscheidung von Wesentlichem und Unwesentlichem.