In den folgenden Abschnitten werden verschiedene Methoden der Entscheidungsfindung vorgestellt. Bei den farbigen Denkhüten geht es darum, im Entscheidungsfindungsprozess die unterschiedlichen Denkarten (assoziatives, analytisches, strukturierendes, intuitives Denken usw.) bewusst zum Zuge kommen zu lassen. Ebenso helfen Nutzwertanalyse, Kosten Nutzen-Berechnung und Entscheidungstabellen.
Die vier vorgestellten Entscheidungstechniken sind nur Hilfsmittel für die Entscheidungsfindung. Sie sollen nicht überbewertet werden, denn stets spielen bei einem Entscheid auch Erfahrung und Gefühl, generell gesagt die Intuition, mit.
Schliesslich können Entscheidungen auch reflexartig sein. In Notsituationen ist dies gar oft die einzig mögliche Art von Entscheidungsfindung weshalb Feuerwehrleute und Piloten, aber auch Manager, teilweise anhand von Checklisten, immer wieder Notfälle üben.
Farbige Denkhüte
Die Methode farbige Denkhüte basiert auf der folgenden Überlegung: Entscheidungen können wir besser treffen, wenn wir ein Problem bewusst von verschiedenen Denkweisen oder Grundeinstellungen angehen. Dabei werden sechs verschiedene Denkarten durch sechs verschiedenfarbige Hüte symbolisiert. Diese setzen wir uns nacheinander auf, schlüpfen so gleichsam in verschiedene Rollen und spielen das Problem von verschiedenen Seiten durch.
Weisser Hut: Objektives, exaktes Denken, gestützt auf Daten, Zahlen und Fakten. Welche Informationen sind vorhanden, welche sind noch beizubringen?
Roter Hut: Rot sehen, zornig sein, den Gefühlen folgen. Gleichsam aus dem Bauch heraus = von den Gefühlen her entscheiden.
Schwarzer Hut: Schwarz sehen, pessimistisch sein. Kritisieren, korrigieren, Schwachstellen und Nachteile aufspüren.
Gelber Hut: Optimistische Blickweise. Positives Denken, Vorteile der gesuchten Lösung hervorheben.
Grüner Hut: Natur, Wachstum, kreatives Denken. Neue unerwartete Ideen bringen, Vorschläge, Alternativen und konstruktive Provokationen.
Blauer Hut: Blau, eine kühle Farbe: Klarheit anstreben. Die Lösungen zusammenfassen und vor dem Hintergrund der Realität kontrollieren. Die nächsten Schritte planen.
Entscheidungstabellen
Entscheidungstabellen sind Kreuztabellen, bei denen waagrecht nebeneinander verschiedene Verhaltensmöglichkeiten (bzw. Lösungsvarianten) und senkrecht untereinander verschiedene Kriterien eingetragen werden. In den Schnittpunkten erscheinen Entscheidungselemente.
- Beispiel
Die NOBIS AG stellt Personalcomputer her. Sie sind Marketing-Leiter dieses Unternehmens und überlegen sich, wie Sie Ihre Computer künftig in der Schweiz absetzen möchten. Bis jetzt haben Sie die PCs ausschliesslich über den Fachhandel vertrieben. Die Rezession hat Ihre Gewinne markant schrumpfen lassen:
Nutzwertanalysen
Nutzwertanalysen stellen den Nutzen zweier oder mehrerer Lösungen einander gegenüber. Sie bilden eine gute Entscheidungsgrundlage. Nutzwertanalysen sind prinzipiell Entscheidungstabellen, bei denen einzelne Kriterien gewichtet werden.
Faktoren zusammentragen, welche Grundlage für die Entscheidung sein sollen.
Den erwarteten Nutzen der einzelnen Faktoren benoten. Dabei sollen bedeuten: Note 6 - ausserordentlich hoher Nutzen, Note 5 - grosser Nutzen, Note 4 - mässiger Nutzen usw.
Die Faktoren gewichten. Dabei sollen bedeuten: Gewicht 3 Der Faktor erscheint mir ausserordentlich wichtig, Gewicht 2 Der Faktor erscheint mir wichtig, Gewicht 1 Der Faktor erscheint mir weniger wichtig.
Teilnutzen = Gewicht x Note
Gesamtnutzen = Summe der Teilnutzen
Kosten/Nutzen-Berechnung
Bei Kosten/Nutzen-Berechnungen werden in einer Tabelle die Kosten eines Projektes dessen Nutzen gegenübergestellt.